Die Great Resignation und wie man sie bekämpfen kann

Die “Great Resignation”, übersetzt die große Kündigung, bezeichnet ein Phänomen, das in den letzten Monaten speziell auf dem angloamerikanischen Arbeitsmarkt für Aufsehen sorgte. Dort verlassen sehr viele Menschen ihre Jobs, entweder um etwas neues zu suchen oder um sich zumindest zeitweise aus dem Erwerbsleben zurückzuziehen.
Laut Harvard Business Review betrifft dies seit dem Sommer pro Monat etwa 4 Millionen Amerikanerinnen und Amerikaner. Vor allem die Alterskohorte der 30- bis 45-Jährigen wies 2021 im Vergleich zu 2020 eine 20% Steigerung an Ausstiegen auf.
Wen betrifft die Great Resignation?
Die Entwicklung bedeutet nicht, dass überall scharenweise Menschen aus ihren Jobs flüchten. Einige Branchen sind deutlich stärker von diesem Phänomen betroffen, als andere. Das Gastgewerbe zum Beispiel ist traditionell ein Sektor mit sehr hoher Fluktuation, die sich durch die Coronapandemie verstärkt hat. Aber auch andere Branchen, in denen ein hoher Workload, Stress und Druck zusammenkommen, sind konfrontiert, zum Beispiel das Gesundheitswesen. Auch in Europa ist im Gesundheitswesen bereits eine Kündigungswelle angerollt. Die Rate der Austritte ist bei Frauen etwa doppelt so hoch wie bei Männern.
Was steckt dahinter?
So unterschiedlich die betroffenen Branchen sind, so gemischt sind auch die Gründe für die Resignation. Diese kann natürlich mit Arbeitsbedingungen zu tun haben, vor denen Leute flüchten wollen und nun den Absprung schaffen, immerhin ist speziell der US-Arbeitsmarkt im Aufschwung. Speziell bei Frauen mit Kindern sind auch Betreuungspflichten ein Thema. Aber, und das wird auch immer wieder herausgestrichen, es verschieben sich durch die Pandemie Prioritäten. Das Mindset ändert sich.
The Atlantic schildert, dass der Alltag von Familien heute einer digitalen Form der agrarischen Gesellschaft des 19. Jahrhunderts ähnelt, denn man lebt im Familienverbund, kocht zu Hause, unterrichtet die Kinder zu Hause. Ganz klar ergeben sich aus diesen grundlegenden Veränderungen auch andere Erwartungen der Menschen an ihre Work-Life-Balance. Statt mehr und mehr Konsum wie vor der Pandemie kommen die Menschen mit weniger aus und suchen in ihrer Arbeit einen tieferen Sinn.
Was bedeutet das für Arbeitgeber?
Es gibt nicht die eine Antwort, wie Arbeitgeber nun agieren müssen, es ist vielmehr eine Vielzahl an Fronten, an denen angesetzt werden kann. Die Ausgangslage sollte also immer eine Analyse sein, doch folgende 3 Themenfelder werden dabei in den Blick rücken.
- Remote Work unterstützen: In Zeiten der Pandemie ist Flexibilität das Um und Auf. Dies wird von Eltern mit betreuungspflichtigen Kindern ebenso eingefordert wie von Kinderlosen, denn ganz klar sind “remote” Arbeitsformen, egal ob 100% Homeoffice oder Hybrid, gekommen, um zu bleiben. Arbeitgeber sollten also darauf achten, dass die Technologie Remote Work unterstützt, dies bedeutet den Umstieg auf cloudbasierte Lösungen ebenso wie Tools, die die ortsunabhängige Kollaboration ermöglichen.
- Arbeitsbedingungen verbessern: Umfragen zeigen, dass der Arbeitsaufwand durch die Pandemie in vielen Bereichen gestiegen ist. Ganz besonders betroffen ist natürlich das Gesundheitswesen, wo immer mehr Mitarbeitende von Überlastung und Burnout betroffen sind. Auf der anderen Seite fließen sehr viele Ressourcen in Verwaltungsaufgaben, zum Beispiel die Dokumentation. Hierfür wenden Ärztinnen und Ärzte bis zu einem Drittel ihrer Arbeitszeit auf. Digitale Sprachtechnologie hilft dabei, die Dokumentationspflichten zu beschleunigen und effizient zu gestalten.
- Arbeitsplatz attraktiv gestalten: Besonders die Gruppe der 30- bis 45-Jährigen resigniert und wechselt, also Menschen, die sich nicht am Beginn ihrer Karriere, sondern in der Mitte der Karriereleiter befinden. Mit ihnen geht oft jahrelanges Know-how verloren. Arbeitgeber sollten sich also darum kümmern, den Arbeitsplatz so attraktiv wie möglich zu machen. Dazu gehören unter anderem moderne, digitale Technologien. Sprachtechnologie übernimmt monotone, repetitive Tätigkeiten wie z.B. die Dokumentation und das Tippen und schaufelt die Menschen frei für Sinn-füllendes.